Ortsteilentwicklungskonzept für die Clara-Zetkin-Siedlung Eberswalde

Eberswalde Zukunft

Seit der Wende vor 30 Jahren ist in sehr vielen Dörfern und Stadtteilen nicht nur in Brandenburg ein großer Teil der kommunalen Infrastruktur verloren gegangen. Viele Teile davon waren essentiell, wie etwa die lokalen Einkaufsmöglichkeiten, die Kinderbetreuung und die ärztliche Versorgung. Diese Form der Zentralisierung und die Privatisierung vieler Teile der öffentlichen Daseinsvorsorge hat schweren Schaden für die Kommunen und insbesondere für die Eltern mit Kindern, die Jugendlichen, die keinen Raum mehr für die Verwirklichung ihrer Interessen mehr haben, und für unsere älteren Mitbürger hervorgerufen.

Wir finden, es ist an der Zeit, die kommunale Infrastruktur wieder neu zu errichten. Aus diesem Grund ist es mein wichtigstes Ziel in der gegenwärtigen Wahlperiode, generell für eine Belebung der kleineren Orte und der Ortsteile zu sorgen. Mit der Clara-Zetkin-Siedlung, dem Stadtteil von Eberswalde, in dem ich seit nunmehr 40 Jahren lebe, möchte ich den Anfang machen, ohne aber die anderen Stadtteile zu vergessen. Aus diesem Grunde habe ich folgende Beschlussvorlage initiiert und hoffe, möglichst viele Fraktionen der Eberswalder StVV für die Unterstützung dieser Vorlage zu gewinnen.



Beschlusstext:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, die Stadtverwaltung zu beauftragen, ein Ortsteilentwicklungskonzept für die Clara-Zetkin-Siedlung zu erarbeiten oder ein entsprechendes Planungsbüro mit dieser Aufgabe zu betrauen. Bereits am 30.4.2019 beschloss die StVV auf Initiative der CDU-Fraktion folgende Vorlage: 

„Die Stadt Eberswalde prüft die Möglichkeiten bzw. die vorhandenen Ressourcen zur Schaffung eines eigenen Ortszentrums in Form eines Bürgerhauses in der Clara-Zetkin-Siedlung, in dem ein Treffpunkt für die gesamte Bevölkerung des Ortsteiles, insbesondere für Jugendliche und aktive Seniorinnen und Senioren geschaffen werden kann.“

 

Bis heute hat die Stadtverwaltung noch keine Ergebnisse dieser Prüfung vorgelegt.

Inzwischen fand auf Einladung durch die Fraktion Die Partei – Alternative für Umwelt und Natur am 14. November 2019 eine Einwohnerversammlung in der Clara-Zetkin-Siedlung statt. 

In dieser Versammlung stellten die Bürger einmütig fest, dass in den vergangenen 30 Jahren seit der Wende fast alle Teile der kommunalen Infrastruktur in unserem Ortsteil verlorengegangen sind. Als besonders schmerzlich wird der Verlust des Kindergartens und der Schule empfunden. Insbesondere das Fehlen einer KiTa wurde von den anwesenden Eltern bemängelt. Aber auch für die älteren Bürger fehlt nach wie vor eine Räumlichkeit für geselliges Beisammensein und Austausch. 

Zwar würden wir den Bau eines Bürgerhauses sehr begrüßen, wir sind uns jedoch nicht sicher, ob dadurch die vorhandenen Probleme bereits zu lösen sind und halten professionelle Hilfe bei ihrer Lösung für dringend erforderlich. Aus diesem Grund schlagen wir vor, Fachleute damit zu beauftragen, eine Analyse der Situation vorzunehmen und Vorschläge zur Verbesserung der bestehenden Defizite in Form eines Ortsteilentwicklungskonzeptes zu erarbeiten.

 

Oskar Dietterle
stellv. Fraktionsvorsitzender